2004
Projektinfos

Studie für die Tagung «Zwei Brennpunkte – Elf Projekte in Stahl & Holz für Zürich»: 2004
Mitarbeit: Hannes Luz, Gian Salis, Hyung Sup Soh, Ulrike Traut
Statik: Conzett, Bronzini, Gartmann Ingenieure AG, Chur

Die durch zunehmenden Verkehr vom Bürkliplatz abgetrennte Bürkliterrasse ist ohne ihren Platz zu klein geworden. Ein neuer Platz im See soll, als lineare Erweiterung der Bürkliterrasse ins Seebecken hinein, den Mündungsbereich zwischen See, Limmat und Schanzengraben markieren. Als eine grossflächige künstliche Plattform wird der Platz zum Gegenpol der durch die Freizeitkultur übernutzten Grünanlagen des Seeufers und bildet zugleich den Kopf der Stadt am See als Gegenstück zum Platzspitzpark, dem Kopf der Flussstadt.

Die Pattform ist über die massive Bürkliterrasse mit dem Seeufer verankert und wird über die bestehenden Treppenanlagen erschlossen. Ein massiver Aufbau im Schnittpunkt der bestehenden Terrassenrundung und der hölzernen Platzerweiterung enthält stadtseitig den Ticketverkauf und seeseitig Kiosk, Imbiss und Bar. Breite Treppen und Rampen schneiden sich seitlich in die Plattform ein und bilden eine wechselnde Folge von tiefer gelegenen Schiffsanlegeplätzen mit windgeschützten Sitzstufen. Die weit vom Ufer entfernte Spitze bildet eine leicht ansteigende Aussichtsterrasse mit einem darunter liegenden, knapp über dem Wasserspiegel schwebenden Restaurant.

Um das Leben in der Stadt an dieser empfindlichen Stelle nicht zu stören, werden auf der Landiwiese Fachwerkträger mit sekundären Balken zu grossformatigen Kastenelementen zusammengesetzt, rundum mit Robinienbrettern verschalt und die verbleibenden Fugen mit Teer ausgestrichen. Die riesigen Kästen werden auf Pontons vom Stapel gelassen, zur Bürkliterrasse geschifft und knapp über der Wasseroberfläche auf die vorbereiteten Pfähle gesetzt. So wächst der neue Platz in kurzer Zeit Schicht um Schicht vom Land in den See. Je nach Wasserstand scheint der Platz zu schwimmen oder leicht über dem Wasser zu schweben.