2002
Projektinfos

Studienauftrag in selektivem Verfahren: 2002
Bauauftraggeberschaft: Amt für Hochbauten Zürich
Mitarbeit: Eberhard Tröger
Landschaftsarchitektur: Kuhn Truninger Landschaftsarchitekten
Kunst am Bau:
Markus Wetzel und Urs Hartman

Die Wohnsiedlung Heuried erhielt durch die enge Verknüpfung von Architektur, Kunst und Aussenraum ihre unverwechselbare Ästhetik und räumliche Gestalt der 70er Jahre.

Durch das Anbringen einer Aussendämmung und einem sehr glatten Verputz entsteht eine 13cm dickere, zweite Aussenhaut. Vor dem Beginn der Bauarbeiten werden präzise Aufnahmen des jetzigen Zustandes gemacht, die nach der Fassadensanierung als Imitation auf den neuen, glatten Putz übertragen wird. Die Patina, Putzstruktur, Ausbesserungen, Wasserläufe sowie verschmutzte Stellen sind dabei von ebensolcher Wichtigkeit wie die Malerei der bestehenden Kunst am Bau. Die «alte» bestehende Hausoberfläche wird zur neuen Kunst.

Da die bestehende Fassade einfach überdeckt wird, ist sodann sowohl die «alte» Kunst am Bau Arbeit (verdeckt) als auch die neue Kunst am Bau Arbeit (das Imitat) existent. Der Alterungsprozess der Fassade wird eingefroren, festgehalten, bewusst wahrgenommen und gleichzeitig startet ein neuer Zeitabschnitt des Gebäudes. Die Ausgangslage des neuen Alterungsprozesses ist nicht eine neue neutrale Fassade sondern eine 30-jährig aussehende, neue Fassade.

Fragen von neu/alt, alt/neu werden mit diesem Projekt genauso diskutiert, wie die Befragung von Copyright, Denkmalschutz, Erhaltung, Kopie/Original, Gewohntes/Ungewohntes.

Kleine Verschiebungen von Proportionen und Fensterpositionen sowie neue Oberflächen im Bereich der Balkone führen auch auf der Ebene der Architektur das Spiel der Irritation fort.