2020
Projektinfos

Auswahlverfahren: 2020 (Zuschlag für Weiterbearbeitung)
Bauauftraggeberschaft: Stiftung Habitat, Basel
Mitarbeit Wettbewerb: Tenzin Dawa Tsamdha, Zhiyu Zeng, Johannes Walterbusch, Fanni Müller
Mitarbeit Planung: Tenzin Dawa Tsamdha (Projektleitung), Fabienne Ulrich, Yeshi Wang, Lea Frauenfelder, Flurin Studer
Re-Use: Zirkular GmbH, Basel

COMBO

Eine beschwingende Combo aus einem Punkthaus am Quartierplatz Volta Nord, einem strassenbegleitenden Langhaus an der Lothringerstrasse und einem verbindenden Erschliessungsgerüst ist unsere Antwort auf Städtebau und Programm. In ihrem Zusammenspiel zum Eckhaus bildet diese bauliche Combo je nach Lage zu Platz, Strasse und Hof individuelle und ganz spezifische Fassaden aus. Das gemeinsame Erschliessungsgerüst zeigt sich zum Quartierplatz Volta Nord in seiner ganzen expressiven Geschossigkeit. Hier am Platz verweben sich die vorgesetzten Balkone der grösseren Wohnungen und die auskragenden Podeste des Erschliessungsgerüsts zum zeichenhaften Eingang der neuen Habitat. Der abfallende Geländeverlauf wird durch einen leicht abtreppenden Erdgeschosssockel aus platzseitigen Gewerbenutzungen und einer Velohalle an der Lothringerstrasse aufgenommen. Ein auskragendes Vordach aus Gusseisen vor der Velohalle markiert den zweiten, informellen Eingang für die HabitatbewohnerInnen.

Gewohnt wird hier auf der «Parzelle 8» fast wie in einer kleinen Stadt. Drei Treppenstufen führen Besucher- und BewohnerInnen vom platzseitigen Eingang zu dem hofseitigen, geschützten Hausplatz mit den Briefkästen und dem Gemeinschaftsraum. Eine grosszügige Sitztreppe – die im Sommer zur Zuschauertribüne für Openairkino oder Ping-Pong-Turniere genutzt werden kann – führt vom leicht erhöhten Erdgeschoss in den Garten.Vom Hausplatz startet auch das luftige Erschliessungsgerüst aus Holz. Mittels Treppen, Plätzen, Terrassen und Laubengängen verbindet und verwebt diese dreidimensionale Hauspromenade die verschiedenen Wohngeschosse, lädt die Bewohnerinnen und Bewohner zum Verweilen und gegenseitigen informellen Austausch ein.Auf der Platzseite vergrössern sich die Treppenpodeste im ersten und dritten Wohngeschoss zu gemeinschaftlich genutzten Logen. Kleine vorgestellte, runde Sitz-Erker weiten das Geflecht der Laubengänge punktuell auf und ragen wie kleine Kanzeln unter dem freien Himmel in den Hofraum hinein.Diese erlebnisreiche Promenade endet auf der Dachterrasse. Ein kleiner Pavillon unter einem bewegten Dach dient HabitatbewohnerInnen zum geselligen Aufenthalt und Hausgästen als temporäre Unterkunft. Der gemeinschaftlich nutzbare Raum kann durch Falttüren und dank eines eingebauten Klappbettes vom Gästezimmer zum vielfältig nutzbaren Wintergarten transformiert werden. Zusätzliche Faltfenster mutieren die kleine kompakte Dachküche im Sommer zur Aussenküche. Die kleine Nasszelle im Dachpavillon kann auch von den Büromitarbeitenden der Stiftung Rheinleben genutzt werden.

Den hohen Anforderungen an Nachhaltigkeit und Ökonomie wird das Projekt auf verschiedensten Ebenen gerecht. Das offene Treppenhaus und die Erschliessung über Laubengänge reduziert die Energiebezugsfläche. Die geforderten 45m2 pro Bewohner können im vorgeschlagenen Wohnungsmix mit gut geschnittenen Grundrissen und inklusive der reichhaltigen gemeinschaftlichen Angeboten eingehalten werden. Die Laubengänge auf der Südseite bilden baulich einen permanenten sommerlichen Wärmeschutz der Fassade, Vertikal- und Fallarmmarkisen erlauben einen zusätzlichen Schutz bei Bedarf