Projekt: 2002
Ausführung: 2006–2007
Bauauftraggeberschaft: Amt für Hochbauten der Stadt Zürich
Mitarbeit: Gian Salis
Farbberatung: Andrea Burkhard, Zürich
Die Siedlung Hardau II, entstanden in den siebziger Jahren, ist eine kraftvolle Komposition aus streng kubischen Baukörpern, von denen einige als Wohntürme die Silhouette von Zürich prägen, andere liegend um die Türme angeordnet sind. Während die Türme aus der Ferne wie abstrakte Körper wirken, zeigen die Betonplatten mit ihren strukturierten Oberflächen von Nahem ein sich stetig wandelndes Schattenspiel.
Das Projekt macht sich das Farb-Wahrnehmungsphänomen der optischen Farbmischung zunutze. Eine Fläche mit einem Muster aus zwei Farben erscheint aus der Ferne als deren optische Mischfarbe. Der Markisenstoff ist ein Muster aus stark buntem rot und grün, so dass aus der Nähe die akzentuierte Farbigkeit die Dumpfheit des Betons kontrastiert. Aus der Ferne scheint die Mischfarbe, ein mittelbuntes orange-braun, ähnlich wie die Farbe des Betons, was die Körperhaftigkeit der Türme stärkt.
Das Muster wird aus dem Schattenwurf der Betonmatrizen abgeleitet. Ähnlich wie die Betonplatten, die mittels einer Matrize hergestellt wurden, werden die Markisen mit einem Siebdruck bedruckt. So verbinden sich Betonplatte und Markise, aus der Nähe betrachtet über ihre textile Struktur und aus der Ferne durch ihre Gleichfarbigkeit.
Der Unterschied in der Nah- und Fernwirkung macht die Grösse der Anlage, die Höhe der Wohntürme und ihre Tiefenstaffelung sinnlich wahrnehmbar.