Studienauftrag auf Einladung: 2010
Bauauftraggeberschaft: Privat
Mitarbeit: Michael Nötzli
Das Grundstück grenzt an die Freihaltezone Friedhof Höngg und bildet den Abschluss einer punktförmigen Bebauung von Mehrfamilienhäusern entlang der Bauherrenstrasse. Die Wohnhäuser, mehrheitlich erbaut als Doppelhäuser in den 1920er Jahren, sind sich ähnlich in Form und Ausdruck und säumen die Hangbebauung gegenüber den Rebbergen und Schrebergärten.
Das neue Wohnhaus folgt hangsseitig der Baulinie der Bauherrenstrasse und bildet gartenseitig zwei sich ähnliche Gebäudeflügel aus, die sich behutsam gerundet in den bestehenden Garten legen. So wird die Gartenanlage – ausser einem Apfelbaum und einem Haselstrauch – mehrheitlich erhalten und im Vorgartenbereich durch drei strassenbegleitende Zierbäume und gartenseitig in der Gebäudeachse durch einen Magnolienbaum ergänzt.
Die Gliederung des länglichen Baukörpers mittels zwei Einschnürungen in zwei Gebäudeflügel nimmt einerseits die volumetrische Körnung des Quartieres und anderseits die ortsspezifische Doppelhaustypologie auf. Die «vertikalen» Pergolen oder Loggien lehnen sich als architektonisches und atmosphärisches Motiv an die ländliche Pergola des Badegartens an – und wie beim bestehenden Wohnhaus sollen sie das Haus mit dem Garten verweben. Die gerundeten Ecken und übereck gerichtete Aussichtsfenster verleihen dem Wohnhaus hingegen eine urbane Eleganz.
Das Wohnen an der Schnittstelle zwischen Stadt und Landschaft wird im architektonischen Ausdruck aber auch in der Organisation der Wohnungen thematisiert. Die meist vierseitig orientierten Etagenwohnungen sind um einen zentralen Erschliessungsraum organisiert, von dem jedes Zimmer erschlossen wird und der als Kaminzimmer, Wohndiele, Eingangshalle oder Esszimmer genutzt wird. Aus dieser introvertierten Mitte tritt man in die Zimmer zur Aussicht.