2022
Projektinfos

Studienauftrag: 2022
Bauauftraggeberschaft: FEG Wetzikon
Mitarbeit:  Yeshi Wang, Fabienne Ulrich, Fanni Müller, Amelie Steffen, Lea Frauenfelder
Landschaft:
Kuhn Landschaftsarchitekten, Zürich
Statik:
Bühler Fischli Bauingenieure
Bauphysik: BAKUS Bauphysik & Akustik

 

Das Kirchgemeindezentrum der FGZ war bei seiner Erstellung in den 80er-Jahren nach Osten orientiert und wurde über den hier liegenden Eingangshof von der Langfurrenstrasse her betreten. Mit dem Bau des Nebengebäudes in den 90er-Jahren und dem Kafi Feld 2019 hat sich der Schwerpunkt der Anlage zunehmend in den zwischen den Gebäuden liegenden Veranstaltungshof verlagert. Der Veranstaltungshof dient heute bereits in Ansätzen als Verbindungsraum zwischen der Ettenhauser- und Langfurrenstrasse. Dennoch erscheint die Seite an der Ettenhauserstrasse – in Richtung des Zentrums von Wetzikon - eher als Rückseite der Anlage. Durch das Anpassen der Bepflanzung, das Auffüllen der Abgrabungen im Hof und die laterale Platzierung des Kafis Feld im Erdgeschoss des bestehenden Kirchengebäudes soll eine gleichwertige Adressierung und Öffnung des Kirchgemeindezentrums sowohl zur Ettenhauser- und als auch zur Langfurrenstrasse erreicht werden. Die räumliche Fassung des bestehenden Hofs erhält durch die Verlängerung des Vordachs der Kirche und durch eine Aufstockung des Nebengebäudes um ein Geschoss eine weitere Stärkung. Das bestehende Kirchengebäude wird durch einen neuen Eingang direkt vom Veranstaltungshof erschlossen unter dem neuen schützenden Vordach findet nun auch das neu platzierte Kafi Feld Platz. Der merklich vergrösserte Veranstaltungshof wird mit verschiedenen ebenerdigen Zugängen zu vielfältigen gemeinschaftlichen Nutzungen noch stärker zum Dreh- und Angelpunkt der Gesamtanlage aufgewertet. Die bestehenden Bodenbeläge werden ergänzt und das schattenspendende Baumdach mit zusätzlichen Bäumen vervollständigt. Im Zentrum wird eine grosse Freifläche für Veranstaltungen aller Art frei gelassen.

Das Programm sieht vor anstelle des bestehenden Nebengebäudes und des Parkplatzes ein Schulgebäude und Wohnbauten zu errichten. Wir erachten den Wert des vor erst 25 Jahren errichteten Gebäudes architektonisch, ökologisch und ökonomisch als sehr wertvoll. Aus diesen Gründen schlagen wir vor einen Grossteil des Nebengebäudes bestehen zu lassen. Zur Unterbringung der gewünschten schulischen Nutzungen wird das Nebengebäude um ein Geschoss aufzustocken und auf der Gebäuderückseite um eine Raumtiefe zurückzubauen. Die gewünschten Wohnnutzungen werden in einem weiteren neuen länglichen Baukörper auf der Rückseite des transformierten Nebengebäudes untergebracht. Parallel zum Veranstaltungshof der Kirchgemeinde entsteht so zwischen den beiden Längsbauten eine Wohn- und Erschliessungsgasse für die neuen MitbewohnerInnen. Die stehen gelassene Betonstruktur bildet zusammen mit den Laubengänge des neuen Wohnhauses und den Verbindungsbrücken ein dichtes und stimmiges Geflecht zwischen neu und alt. Zwei Durchgänge zu den Treppenhäusern, Waschküchen und Veloabstellplätzen verbinden die Erschliessungsgasse mit dem Wegnetz der angrenzenden Wohnsiedlung.

Die grosse Dachfläche des Schulgebäudes ist begehbar und kann von den BesucherInnen der Kirche, den BenutzerInnen der Schule und der Ateliers sowie von den Bewohnenden des neuen Wohngebäudes gleichermassen als Begegnungsort, Aussenschulzimmer, Freiluftatelier, Spielfläche oder Gemüsegarten angeeignet werden. Ein grosser Teil der Fläche ist begrünt und mit Photovoltaikmodulen bestückt. Im ersten Obergeschoss ist beim Treppenhaus zur Langfurrenstrasse eine Pergola vorgesehen. Sie wertet in ihrer Zeichenhaftigkeit die Ankunftssituation auf und vernetzt mittels Aussentreppen die verschiedenen Aussenflächen. Das grosse Dach wird so zur wertvollen Nutzfläche aber auch zum informellen Begegnungsort für alle Akteure auf dem Areal. Das Angebot an Aussenräumen wird durch einen lateral gelegenen grossen Robinsonspielplatz, den Aussenraum der Krippe im Südosten und durch die privaten Sitzplätze der Maisonettewohnungen im Nordwesten zu einem dichten Patchwork komplettiert.