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2018
Projektinfos

Direktauftrag: 2018, in Planung
Bauauftraggeberschaft: privat
Mitarbeit: Fanni Müller (Projektleitung), Johannes Walterbusch, Sofie Unger, Thomas Rutishauser, Yves Rechsteiner, Corinne Liebi, Lucien Villiger
FotografInnen: Fanni Müller, Frederico Farinatti, Seraina Wirz

Luftiges Wohnen im landschaftlichen Garten

Am Rande des Zürcher Stadtgebiets in unmittelbarer Nähe zu Gockhausen befindet sich der Ersatzneubau für ein bestehendes Haus aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Die stadtnahe, aber dennoch ländliche Umgebung ist geprägt durch Wälder und landwirtschaftlich genutzte Felder. Das neue Wohnhaus lehnt sich volumetrisch an die einfachen Gebäudekörper von ländlichen Nutzbauten an. Dank der einfachen Gebäudeform und den zueinander versetzten Pultdächern kann es sich gut in seine Umgebung einfügen und nimmt Bezug zur gegenüberliegenden, denkmalgeschützte Scheune auf.

Zur Tobelhofstrasse hin wird eine bepflanzte Laubengangschicht ausgebildet, welche im Erdgeschoss eine Arkade zur Erschliessung der beiden Eingänge übernimmt und in den oberen Geschossen einen rhythmisierenden Filter zur Strasse bildet. Im Verhältnis zu den Wohnungen liegt die Laubengangschicht auf einem tieferen Niveau, was die Einsichtsproblematik entschärft. Zudem wird so im Schnitt weitgehend der natürliche Verlauf des Terrains nachgezeichnet und eine unnatürliche Aufschüttung für die ehemalige Aussenterrasse des Restaurants ausnivelliert. Sämtliche Wohnungen verfügen über einen direkten Zugang zur Laubengangschicht, wodurch diese als Shortcut zwischen den Wohnungen und als zusätzlicher Aussenraum genutzt werden kann.

Die beiden grosszügigen Treppenhäuser mit Liften erschliessen insgesamt vierzehn Wohnungen sehr unterschiedlichen Zuschnitts. Im Erdgeschoss werden die beiden Treppen durch einen grossen gemeinschaftlichen Bereich miteinander und mit dem südseitigen Garten verbunden. Eine grosse Küche, ein Ess- und ein Kaminbereich sowie der Waschsalon stehen der gesamten Bewohnerschaft zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung stehen. Das Haus soll die Möglichkeit, nicht aber die Verpflichtung zum gemeinschaftlichen Leben bieten.

Das Innere des Hauses wird geprägt durch die Tragstruktur aus vorfabrizierte Betonstützen und -unterzügen, welche den Takt der Wohnungen vorgeben. Mittels vor den Stützen parkierbaren Schiebeelementen, die sich in der Ebene der Unterzüge verschieben lassen, können - ähnlich wie beim japanischen Haus - verschiedene Wohnsituationen orchestriert werden. Das Wohnen in einem einzigen zusammenhängenden Raumkontinuum ist dadurch ebenso möglich, wie die Abtrennung von einzelnen Zimmern. Dank der Schiebeelemente passen sich die Wohnungen ihren Nutzern und deren Bedürfnissen an.

Im Süden öffnet sich das Gebäude mit einer grosszügigen Verandaschicht zur Landschaft und zum gemeinschaftlichen Garten. Gartentreppen verbinden die Wohnungen auf direktem Weg mit dem landschaftsnah gestalteten Grünraum.

→ Vermietung: Haus im Garten