«In weiter Ferne, so nah» zeigt Wim Wenders den Engel Cassiel, entrückt von der Stadt, auf den Schultern der bronzenen Victoria. Die Statue bildet den krönenden Abschluss einer mittels eines massiven Sockels im Stadtboden verankerten Säule.
Die Wohnungen der unteren Geschosse im «Hohen Haus West» thematisieren mit gekammerten Grundrissen und Raumenfiladen das gründerzeitliche Wohnen in der Stadt. Sie kommunizieren über den Wohnraum an der Längsseite mit dem gegenüberliegenden baumbestandenen Platz und profitieren von dessen räumlicher Weite und vom Blick auf den Üetliberg – den Zürcher Stadtberg. Die Fenster sind hier klassisch gesetzt, sie reichen bis zur Decke. Eine Brüstung schützt vor Einblicken von der Strasse, der Blick wird in die Tiefe des Platzraumes gelenkt.
Zwei schmale Absätze auf der Höhe der Trauflinie der umliegenden Gebäude markieren den Wechsel zum «Wohnen im Hochhaus» über der Stadt. Die dreiseitig belichteten Wohnräume an den Schmalseiten orientieren sich nun an der Längsrichtung des Limmattales und erlauben eine Fernsicht über die Dächer Wiedikons in Richtung Limmattal oder zum Zürichsee und zu den Bergen. Die Fenster sind bodenbündig angeordnet und geben den Blick auf die Dachlandschaft der Stadt frei.
Wohnen in der Hauskrone: Zuoberst bilden zwei Maisonettewohnungen den Gebäudeabschluss. Vom 2-geschossigen Wohnraum erreicht man über eine Treppe die Essgalerie mit Küche. Von dort gelangt man auf die darüberliegende Aussenküche.
Diese Schichtung des Gebäudes war für uns ein wichtiges Entwurfsthema. Gemeinsam mit der Schicht des Cafés im Erdgeschoss und dem abschliessendem Dachgarten sind 5 Schichten von aussen ablesbar.
Im Gegensatz zu den vorangegangenen beiden Beispielen bilden wir bei den beiden Mehrfamilienhäusern an der Winkelriedstrasse nicht unterschiedliche Wohnstypen aus, sondern realisieren die Differenzierung der Wohnungstypologie innerhalb der Wohnung. Wohnen, Essen, Cockpitküche und Terrassen sind zu einem offenen Raumkontinuum einer offenen Wohnveranda zusammengefasst. Das spezifische «Verandawohnen» wird durch raumhohe Fenster und eine feinteilige Fenstergliederung, Stützen, Geländer und Markisen thematisiert. Die mit erkerartigen Eckfenster ausgestatteten Schlafzimmer auf der Rückseite der Wohnung verbinden sich entlang der Fassade über die Badezimmer zu einer grosszügigen Raumenfilade.