Vergabeverfahren: 2006, Zuschlag
Bauauftraggeberschaft: privat
Mitarbeit: Roger Küng
Statik: DSP Ingenieure
Haustechnik: BAKUS Bauphysik & Akustik
Das dreigeschossige Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert wird durch massive Aussenwände gebildet und im Innern durch eine gebäudehohe Brandmauer in einen Wohn- sowie einen Stall- und Scheunenteil gegliedert. Diese auch in der Fassade ablesbare funktionale und strukturelle Zweiteiligkeit wird durch ein mächtiges Ziegeldach zu einem einheitlichen Baukörper zusammengefasst.
Das Umbauprojekt belässt diese murale Primärstruktur, stellt den hölzernen Dachstuhl wieder ursprünglich her und webt in den historischen Rohbau des Stall- und Wohnteiles den neuen Ausbau. Ein mehrgeschossiger skulpturaler Wohn- und Erschliessungskörper wird in den Scheunenteil eingebaut, der sich entlang der steinernen Querwand weitgehend vom umhüllenden Rohbau loslöst. Dieser begehbare Zwischenraum wird als Kaltraum belassen und ermöglicht es den Bewohnern, den ehemaligen Scheunenraum in seiner gesamten vertikalen und horizontalen Ausdehnung als grosse gemeinsame Eingangshalle zu erleben.
Das murale Bauernhaus wird hofseitig durch einen hölzernen Anbau erweitert. Das Gebäude soll innerhalb der alten Schopfabmessung ohne neue Dachaufbauten durch ein Einfamilienhaus ersetzt werden, das in Volumen und Bild dem Vorgängerbau Rechnung trägt. Das Gebäude wird als eingeschossiger Rahmenbau in Holz mit einem hohen Kniestock ausgebildet und mit vorgestellten, hinterlüfteten Fassadenelementen verkleidet. Die Elemente werden aus hölzernen Rahmen mit geschosshohen Vertikallamellen aus lasiertem Holz gebildet. Durch die Ausrichtung der Lamellen nach Westen und deren unterschiedlichen Abstände wird das Innenleben des Hauses stark gefiltert nach aussen abgebildet. Der Hofstattbau wirkt von Osten, Süden und Norden sehr geschlossen und respektiert so die Privatheit der Nachbarn und der Bewohner.