«Ameise» und «Elefant» verkörpern die verschiedenen, der Architektur innewohnenden Massstäblichkeiten von Mensch und Stadt. Unsere Zeit interessiert sich meist mehr für den Elefanten. Wir hingegen erfreuen uns bei unserer Arbeit oft an den vielen kleinen Ameisen – ohne die es die Elefanten schwer haben.
Der unverwechselbare Charakter eines Hauses, seine ganz eigene Atmosphäre, setzt sich zusammen aus der Summe der Einzelteile, wie die Dinge gefügt sind, aus den Spuren des Machens und der Arbeit der vielen Macher.
Die feine Differenzierung und Detaillierung gliedert und gibt den Häusern unterschiedliche Seiten, macht sie je nach Standort oder Betrachter zu Persönlichkeiten mit vielen Geschichten und Gesichtern.
Und dann: die Elefanten.
«In dem Madame de T. den Ablauf der gemeinsamen Nacht verlangsamt, sie in verschiedene, voneinander getrennte Teile gliedert, versteht sie es, die kurze Zeitspanne, die ihnen gewährt ist, als kleine, wunderbare Architektur, als Form erscheinen zu lassen. Einer Dauer eine Form aufzuprägen, das ist der Anspruch der Schönheit, aber auch des Gedächtnisses. Denn das Formlose ist unfassbar und kann nicht erinnert werden.» Milan Kundera, «Die Langsamkeit»