Zweistufiger Projektwettbewerb: 2002, 2. Stufe
Bauauftraggeberschaft: Amt für Bundesbauten
Mitarbeit: Gian Salis, mit Bosshard Vaquer Architekten
Das von Gustav Gull erbaute Museum ist ein miniaturisiertes und künstliches Stadtgefüge, ein Konglomerat aus verschiedenen Häusern und Türmen. Durch eine seltsame Mischung aus städtischer Wehrarchitektur, herrschaftlichen Bürgerhäusern und Burg- und Schlossarchitektur wurde ein idealisiertes Geschichtsbild der Schweiz geschaffen. Das Erweiterungsprojekt will mit den bestehenden kompositorischen und räumlichen Regeln, durch das Einweben von horizontalen und vertikalen Baukörpern, das Ensemble stärken und verdichten.
Die Fassaden der Neubauteile führen die im Historismus geprägte artifizielle Erzeugung von Stimmungsbildern weiter. Je nach räumlicher Situation wird das Prinzip des „Weiterstrickens“ und der Spurensicherung mit verschiedenen Mitteln erzeugt.
In den vier Innenhöfen, die an den Altbau angrenzen, werden die neuen Fassaden in einem regelmässigen Verbundmauerwerk aus Isoliersteinen und Tuffsteinen gemauert. Die steinernen Fenstergewänder und Simse aus den abgetragenen Gebäudeteilen werden sorgfältig in die neuen Fassaden wiedereingebaut. Das Giebeldach wird weggelassen, das abschliessende gewölbte Wandfries bildet den rahmenden Dachrand.
Die neuen Aussenfassaden in Isolierstein werden mit einer dicken Schicht Kalkzementmörtel vergossen und irritieren durch eine abgussartige Umkehrung und Sicherung der abgebrochenen historischen Fassaden.
In den Gebäudeecken werden die drei Fassadentypen über die Ecksteine miteinander verzahnt und durch die Weiterführung der farbig bemalten Wandfriese miteinander verwoben.