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2001
Projektinfos

Projekt: 2000–2001
Bauauftraggeberschaft: privat
Mitarbeit: Eberhard Tröger
Kunst am Bau: Konzept: Markus Wetzel; Ausführung: Urs Hartmann, Alessandra Tavernini

Ein typisches Mehrfamilienhaus aus der Jahrhundertwende. Die vorgefundenen Grundrisse sind gut, die Räume angenehm und grosszügig proportioniert und sinnvoll miteinander verbunden. Zudem besitzen sie schöne Holz- und Terrazzoböden, sowie alte Schreinerarbeit. Die Qualitäten des Bestehenden sollen so weit wie möglich erhalten bleiben: Ersatz der Holzfenster durch Fenster in der selben Teilung, Führen der Elektroleitungen unter Putz, Ergänzen und Schleifen des Parkettbodens, Ausbessern und Streichen des Holzwerks und des Verputzes. Küche, Bad und Toilette werden neu gestaltet. Mit kleinen strukturellen Anpassungen – dem Verschieben einer Wand zum Korridor, einer grossen Tageslicht spendenden Öffnung von der Küche zum Bad, dem Weglassen einer Wand in der Toilette – werden diese Bereiche räumlich und atmosphärisch den Bedürfnissen einer modernen urbanen Bewohnerschaft angepasst. Der zurückhaltend eleganten Gestaltung im Innern wird eine üppigere Behandlung der die Wohnung aufspannenden gefassten Aussenräume entgegengesetzt: Der Treppenraum ist in einem frischen Grün gehalten, der Küchenbalkon in einem das Licht reflektierenden Silber und die Veranda beim Wohnzimmer wird mittels gemalter Holzimitation zum gemütlichen Stübchen.

Im Dachstock des Mehrfamilienhauses aus der Jahrhundertwende soll eine kleine Wohnung eingebaut werden. Dominierend waren enge Raumverhältnisse, Dachschrägen sowie das Tragwerk mit Stützen und Balken. Ein grösstmöglicher zusammenhängender Raum wird im System der Stützen eingewoben. Die Geometrie und Deckenabsätze bei den Tragbalken gliedern ihn in drei Bereiche. Jeder Bereich trifft auf einer anderen Seite auf die Dachschräge, wo jeweils ein grossflächiges Fenster die Ausrichtung auf einen anderen Teil der Stadt erlaubt. Wände, Decken und Boden sowie die Einbauten wie Küche und Schrank sind ganz in Weiss gehalten um eine Fokussierung auf die Umgebung zu verstärken. Der Verlauf der Sonne während des Tages wird Teil des Raumgefühls. Die Räume zwischen diesem Grossraum und den Dachschrägen nehmen kleine Kammern zum Schlafen, Arbeiten und für das Bad ein. Sie sind Orte des Rückzugs und ganz in einem warmen gelb gehalten.