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2021
Projektinfos

Projektwettbewerb im offenen Verfahren für Generalplanende: 2021 (1. Preis)
Bauauftraggeberschaft: Stadt Zürich
Landschaftsarchitektur (federführend): Schmid Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich und Kuhn Landschaftsarchitekten, Zürich
Architektur: Loeliger Strub Architektur
Mitarbeit: Yves Rechsteiner

Porto Stretto

Zuerst ist die fröhliche Folie zwischen den Bäumen ein aus der Ferne sichtbares Zeichen für die neue Hafenpromenade. Das rot gestrichene Holz zeichnet sich deutlich vor der abstrakten, grün geschwungenen Glasfassade der SwissRe ab. Der elegante Palazzo ist eine augenzwinkernde Fussnote zu den grossen Versicherungspalästen am Mythenquai und setzt sich als kleiner Kontrapunkt in Szene. Schelmisch macht er sich durch den symmetrischen Aufbau, die Säulenkolonnade und eine auf dem Dach aufgeständerte schwach rot schimmernde Neonschrift bewusst etwas grösser als er ist. Fünf gedrechselte Eichensäulen mit dem dahinter gelegenen Portikus formen eine dem See zugewandte Schaufassade. Gleichzeitig bleibt er aber in der einfachen Materialisierung aus farbig gestrichenem Fichtenholz und einer simplen Fügung der Elemente bescheiden und steht fast beiläufig am Rand der Promenade. In erster Linie ist der heitere Pavillon ein Ort des Aufenthalts für Alle. Ein paar Stufen über dem chaussierten Kiesboden kann man sich auf bequem geschwungene Bänke in Sitznischen zurückziehen und den Blick über den Platz, die Sitzmauer, die angetauten Boote, die Mole und den See hinüber zum anderen Ufer schweifen lassen. Zu jeder Jahres- und Tageszeit – auch wenn der Kiosk geschlossen ist – bietet die Loggia einen vor Regen, Wind, Sonne und Lärm geschützten Ort neben dem regen Treiben auf dem vorgelagerten Platz.

Das kleine Gebäude nimmt in nachhaltiger Form wichtige Infrastrukturen für die Hafenpromenade auf. Die Nebenräume des Kiosks, ein Züri WC, Technikräume. Die Anlieferung erfolgt vom rückseitigen gepflästerten Weg. Von hier gibt es einen kleinen, hindernisfrei ausgestalteten Durchgang zur Loggia. Auf dem geneigten Dach sichern Photovoltaikpaneele eine CO2-neutrale Energieversorgung. Die neue Seewasserzentrale im Untergrund ist deckungsgleich mit dem darüber liegenden Gebäude, die überbaute Fläche und der Aushub im schwierigen Baugrund werden so minimiert. Der Zugang und eine Einbringöffnung sind für den Gebrauch ideal positioniert. Natürlich findet auch der kleine Kiosk hier seinen Platz. An sonnigen Tagen öffnet er sich seitlich in Richtung der Stadt zum chaussierten Platz. Hier kann man im Schatten der Pappeln ein Sandwich mit einem kühlen Getränk sowie Café und Kuchen zu sich nehmen oder auf der Promenade flanierend ein Glacé geniessen.